Die Wissenschaft des Schwitzens
Wie Transpiration nicht nur beim Training hilft
Haben Sie sich jemals gefragt, warum Sie bei Hitze und insbesondere beim Training so stark schwitzen? Schwitzen mag unangenehm sein, aber es spielt eine entscheidende Rolle für den Körper. Warum das Schwitzen schon eine kleine Wissenschaft für sich ist und warum es so wichtig ist, gerade wenn wir Sport treiben, verraten wir im folgenden Beitrag.
Warum schwitzen wir überhaupt?
Schwitzen ist die natürliche Art und Weise, wie unser Körper seine Temperatur reguliert. Wenn wir trainieren, steigt unsere Körpertemperatur an. Der Körper reagiert darauf, indem er Schweiß produziert, der dann auf der Haut verdunstet und uns abkühlt. Ohne diese Funktion könnten wir uns schnell überhitzen und es würde zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen kommen.
Die Rolle der Schweißdrüsen
In unserer Haut gibt es zwei Arten von Schweißdrüsen: die ekkrinen und die apokrinen Drüsen. Die ekkrinen Drüsen befinden sich überall auf unserem Körper und sind für die Temperaturregulierung verantwortlich. Sie produzieren einen wässrigen Schweiß, der hauptsächlich aus Wasser und Salz besteht. Die apokrinen Drüsen hingegen befinden sich vor allem in den Achselhöhlen und im Genitalbereich und produzieren einen dickeren Schweiß, der bei Stress oder emotionaler Anspannung freigesetzt wird.
Entgiftung durch Schwitzen
Ein weiteres häufig genanntes Argument für das Schwitzen ist die Entgiftung. Obwohl die Hauptaufgabe des Schwitzens nicht die Entgiftung ist – das übernehmen hauptsächlich Leber und Nieren – können dennoch kleine Mengen von Giftstoffen über den Schweiß ausgeschieden werden. Dazu gehören Schwermetalle wie Quecksilber und Blei. Auch wenn der Anteil dieser Stoffe im Schweiß gering ist, unterstützt regelmäßiges Schwitzen durch Bewegung einen gesunden Stoffwechsel und hilft dem Körper, Abfallstoffe effektiver zu verarbeiten.
Schwitzen und das Immunsystem
Interessanterweise kann Schwitzen auch das Immunsystem stärken. Studien haben gezeigt, dass das Schwitzen während des Trainings die Produktion von weißen Blutkörperchen erhöht, die für die Bekämpfung von Infektionen zuständig sind. Außerdem können die im Schweiß enthaltenen antimikrobiellen Peptide helfen, Bakterien und Viren auf der Haut zu bekämpfen.
Schwitzen als Zeichen eines guten Trainings?
Viele sehen Schwitzen als ein Zeichen dafür, dass sie ein effektives Training absolvieren. Während es stimmt, dass wir mehr schwitzen, wenn wir härter trainieren, ist die Menge des Schweißes auch von anderen Faktoren abhängig, wie der Umgebungstemperatur, der Kleidung und unserer individuellen Physiologie. Unabhängig davon zeigt Schwitzen, dass unser Körper aktiv daran arbeitet, sich abzukühlen und auf die Belastung zu reagieren.
Tipps für ein gesundes Schwitzen
- Hydration: Ausreichend zu trinken ist das A und O! Vor, während und nach dem Training. Schwitzen führt zu Flüssigkeitsverlust, der ausgeglichen werden muss.
- Kleidung: Atmungsaktive Kleidung, die den Schweiß von der Haut ableitet und die Verdunstung fördert, darf bei keinem Training fehlen.
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die natürliche Entgiftung des Körpers und sorgt dafür, dass genügend Mineralstoffe aufgenommen werden, um z.B. den Verlust von Kalium, Calcium, Magnesium und Zink durch das Schwitzen auszugleichen.
FAZIT
Schwitzen ist ein natürlicher und notwendiger Prozess, der nicht nur hilft, unsere Körpertemperatur zu regulieren, sondern auch kleine Mengen an Giftstoffen auszuleiten und unser Immunsystem zu stärken. Das nächste Mal, wenn Sie beim Training ins Schwitzen kommen, denken Sie daran, dass Ihr Körper hart arbeitet, um Sie gesund und fit zu halten. Also ziehen Sie Ihre Sportschuhe an, schnappen Sie sich Ihre Wasserflasche und schwitzen Sie los – Ihr Körper wird es Ihnen danken!
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(Foto: iStockphoto.com|TarasGrebinets, kieferpix)