Unterwegs im größten Fitness-Studio der Welt
Wandern – ein wahrer Kraftquell für Körper und Geist
Rund 3,6 Milliarden Kilometer pro Jahr legen deutsche Wanderer im In- und Ausland zurück. Insgesamt werden jährlich 370 Millionen Tagesausflüge unternommen, bei denen gewandert wird. Der deutsche Wald, bis vor kurzem noch als exklusives Biotop für die Generation 60Plus verschrien, wird seit einigen Jahren wieder von Heerscharen junger, trendbewusster Großstädter überrannt. Auf 16.000 Kilometern bestens beschilderten deutschen Wanderwegen laufen sich Junge und Alte, Erwachsene und Kinder den Stress von der Seele – und es werden immer mehr. Fast 40 Millionen sind es schon in Deutschland.
Bei aller Begeisterung für die Bewegung in der freien Natur sollten aber besonders Anfänger einige Tipps beherzigen, damit das Wandervergnügen nicht schmerzhaft endet. Denn auch wenn es ganz leicht aussieht: Sportmediziner raten dringend davon ab, einfach so loszuwandern. Anfänger sollten – genau wie „Wanderprofis“ – nur gut vorbereitet auf Tour gehen. Besonders wichtig sind dabei Streckenplanung, Lauftechnik und die richtige Ausrüstung.
Wandern – der Gesundheitssport
Zwar sind die zeitlichen Unterschiede zwischen Spazierengehen und Wandern geringer als gedacht: Wer spazierengeht, ist durchschnittlich 1 Stunde und 22 Minuten unterwegs, wer wandert, 2 Stunden und 39 Minuten. Aber richtiges Wandern ist kein längerer Spaziergang, sondern ein echter Ausdauersport mit unzähligen positiven Aspekten für die Gesundheit.
Wandern kräftigt das Herz-Kreislauf-System, bringt den Stoffwechsel auf Touren und erhöht das Atemvolumen. Außerdem stärkt die Bewegung in der freien Natur die Beinmuskulatur, Knochen, Gelenke und Bandscheiben. Nicht zu vergessen: Wandern verbrennt 60 bis 80 Kalorien pro Kilometer.
Richtig wandern
Für die ersten Kilometer empfehlen Sportmediziner eine moderate Geschwindigkeit. Als Faustregel gilt: Wenn man sich dabei noch bequem unterhalten kann, ist die Geschwindigkeit optimal. So wird der Organismus nicht überfordert und kann sich langsam an die Anstrengung der Wandertour gewöhnen. Wer gezielt seine Ausdauer trainieren möchte, steigert dann langsam die Geschwindigkeit. Wie bei anderen Ausdauersportarten gilt auch beim Wandern: Die maximale Herzfrequenz von 180 Schlägen pro Minute minus Lebensalter sollte nicht über einen längeren Zeitraum überschritten werden.
Wenn auch noch die Technik stimmt, wird Wandern noch schonender und gesünder: Ganz wichtig ist vor allem das fließende Abrollen des Fußes von der Ferse über den Ballen. Wer diese Grundregeln beachtet, kann schon bei einem Wanderpensum von zwei- bis dreimal einer halben Stunde pro Woche seine Gelenke und Muskeln sowie das Herz-Kreislauf-System effektiv stärken.
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(Fotos: Dreamstime.com|Pavalache Stelian, Dušan Zidar)