Dreh- und Angelpunkt Knie
Knieverletzungen führen Liste der Sportverletzungen an
Wer noch nie eine Kniegelenksverletzung erlitten hat, kann nur schwer ermessen, wie wichtig gerade das Knie für unsere täglichen Bewegungen und beim Sport ist. Alles „dreht“ sich beim Gehen, Laufen und unzähligen anderen Bewegungen um dieses höchst komplizierte Gelenk. Es muss nicht nur erhebliche Druckbelastungen aushalten, sondern auch enorme Kräfte umsetzen. Da es extrem anfällig für Verletzungen ist, sollten wir behutsam mit ihm umgehen.
Kein anderes Gelenk wird bei sportlichen Aktivitäten mehr belastet, als das Knie. Profisportler und vor allem untrainierte Freizeitsportler sind gleichermaßen verletzungsgefährdet. Beide können akut immensen Belastungen ausgesetzt sein, die nicht immer im Vorfeld trainiert werden können. Leider hat sich die Zahl von Kniegelenksverletzungen in fast allen Sportarten deutlich erhöht.
Da das Knie ein so kompliziertes Gelenk ist, sind die Verletzungs-Möglichkeiten auch vielfältig. Betroffen sein können das Innen- und Außenband, der Innen- sowie Außenmeniskus, die Kreuzbänder, die Gelenkkapsel, der Knorpel oder auch die Kniescheibensehne. Bei einem Kniegelenkstrauma sollte so schnell wie möglich ein Arzt konsultiert werden.
Übermut steigert das Verletzungsrisiko
Die größte Gefahr für das Knie ist eine Fehleinschätzung des persönlichen Leistungsvermögens. Denn die Hauptursache für Knieverletzungen sind neben Gewalteinwirkungen zumeist konditionelle Defizite, Konzentrationsschwäche sowie physische und psychische Übermüdung. Tatsache ist: Bei zunehmender Ermüdung der Muskulatur steigt die Verletzungsgefahr erheblich an.
Bei einer Kniegelenksverletzung können die Symptome sehr unterschiedlich sein. Je nach Art der Verletzung tritt ein mehr oder weniger heftiger Schmerz im Bereich des Gelenkinneren, im Kapsel-Band-Apparat, in der Kniekehle oder im Bereich der Kniescheibe auf. Möglich ist auch das Gefühl einer Instabilität im Kniegelenk. Häufig kommt es außerdem zu einer Schwellung mit einem zunehmenden, manchmal massiven Druckgefühl. Auch für den Fall, dass der Schmerz schon bald nach der Verletzung nachlässt, ist eine Kniegelenksverletzung nie zu unterschätzen.
Hochlagern und kühlen
Bis ein Arzt eine Diagnose gestellt hat, sollte das verletzte Knie niemals gegen einen Widerstand gebeugt oder gestreckt werden. Das Knie sollte in schmerzfreier Stellung möglichst in leichter Beugung über dem Körpermittelpunkt hochgelagert und mit einem Eiswassergetränkten Schwamm bzw. Schaumgummi unter leichtem Druck gekühlt werden. Um eine gleichmäßige Kühlung zu erreichen, ist auf eine großflächige, vollständige, keinesfalls jedoch abschnürende Umwickelung des Kniegelenkes zu achten.
Bei der Nachbehandlung ist es wichtig, den Heilungsprozess auf keinen Fall durch eine zu frühzeitige Belastung zu gefährden. Zu wichtig ist dieses Gelenk und zu groß ist die Gefahr, Folgeschäden zu erleiden. Alle Sportarten dürfen erst wieder aufgenommen werden, wenn sämtliche Kniebewegungen völlig schmerzfrei ausgeführt werden können und die Oberschenkelmuskulatur ziemlich genau die Stärke der gesunden, nicht verletzten Seite zurückgewonnen hat.
Noch ein Hinweis: Von einer Eigentherapie mit Kraftgeräten zu Hause oder im Fitness-Center ohne vorherige Diagnosestellung und Anweisung ist dringend abzuraten. Die Schäden, die hieraus resultieren können, sind leider oft irreparabel. Wer also sportliche Aktivitäten noch lange genießen möchte, sollte auch seinem Kniegelenk besondere Aufmerksamkeit widmen.
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(Foto: iStockphoto.com|Wavebreakmedia)