Biohacking – Kann man den eigenen Körper optimieren?
Biologie trifft moderne Technologie
Biohacking ist ein Trend, der in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Es beschreibt den Versuch, den eigenen Körper durch verschiedene Methoden zu optimieren und zu verbessern. Das Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit und Gesundheit zu steigern und das eigene Potenzial auszuschöpfen. Die Idee wurde aus dem US-Leistungssport übernommen. Aber was genau hackt man und was kann man als Biohacker erreichen? Ein Überblick:
Was ist Biohacking?
Biohacking beschreibt eine Vielzahl von Techniken und Methoden, die darauf abzielen, den eigenen Körper zu optimieren. Durch moderne Technologien wie „Wearables“ (am Körper getragene oder in die Kleidung eingenähte datenverarbeitende Geräte) ist die Selbstoptimierung sehr einfach: der Biohacker überwacht z.B. seine Körperfunktionen und den Schlaf. Außerdem werden Erkenntnisse aus den Bereichen Medizin, Biologie, Ernährung und Sport genutzt. Das Ziel von Biohackern ist es, den eigenen Körper zu verstehen und gezielt zu stärken, zu optimieren und gesund zu halten, um Leistungsfähigkeit und Vitalität zu verbessern.
Methoden des Biohackings
Es gibt verschiedene Methoden des Biohackings, die sich in unterschiedliche Kategorien einteilen lassen.
- Technologie:
Eine Möglichkeit, den Körper zu optimieren, ist die Verwendung von Technologien wie Fitnesstrackern, Smartwatches oder Apps, um Körperdaten zu messen und zu analysieren. Durch die Auswertung dieser Daten kann der Biohacker die eigene Gesundheit und Fitness verbessern. - Ernährung:
Eine weitere Möglichkeit ist die Veränderung der Ernährung. Ein alter Spruch sagt nicht umsonst: „Du bist, was du isst!“. Hierbei kann der Biohacker beispielsweise auf eine kohlenhydratarme oder proteinreiche Ernährung setzen, um den Stoffwechsel zu optimieren und das Gewicht zu reduzieren. Viel Flüssigkeit über den Tag verteilt trinken, sollte nicht vergessen werden und die Aufnahme von gesunden Fetten und Ölen gehört natürlich auch dazu. Zusätzlich kann der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel wie Zucker oder Gluten eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben. Viele Biohacker nutzen auch das intermittierende Fasten (Intervallfasten), um dem Körper einen Kick zu geben. Stichworte sind hier: Zellerneuerung, Verdauung entlasten, Fettverbrennung ankurbeln und Hormone in Balance bringen. - Nahrungsergänzungsmittel:
Eine weitere Methode des Biohackings ist die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln und Superfoods. Hierbei handelt es sich um spezielle Produkte, die bestimmte Vitamine, Mineralstoffe oder Antioxidantien enthalten und die Gesundheit fördern sollen. Auch der Einsatz von sogenannten „Smart Drugs“ gehört zum Biohacking. Hierbei handelt es sich um Substanzen, die die geistige Leistungsfähigkeit steigern sollen. Bekannte Smart Drugs sind zum Beispiel Koffein oder Modafinil. - Bewegung:
Der moderne Mensch bewegt sich oft zu wenig. Wer viel am Schreibtisch sitzt und wenig Sport treibt, hat wahrscheinlich öfter Rückenschmerzen und vermutlich wenig Muskelmasse und Ausdauer. Biohacking soll dem entgegenwirken und Muskelmasse und Ausdauer möglichst effektiv trainieren. Viele Biohacker machen deshalb HIIT-Training (High Intensity Interval Training), um die Muskeln effektiv zu stärken. Hierbei werden kurze, aber äußerst intensive Trainingseinheiten mit Ruhephasen abgewechselt. - Schlaf:
Um tagsüber fit und leistungsfähig zu sein, ist es für Biohacker überaus wichtig, einen ausreichenden, tiefen und erholsamen Schlaf zu haben. Um gut einzuschlafen, helfen altbekannte Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation und Achtsamkeitstraining oder progressive Muskelentspannung. Zusätzlich helfen den Hackern Smartwatches und Apps zur Überwachung der Schlafphasen und um den den individuell besten Schlafrhythmus zu finden.
Vorteile des Biohackings
Biohacking kann verschiedene Vorteile haben. Durch die gezielte Optimierung des Körpers können Leistungsfähigkeit und Gesundheit gesteigert werden. Auch der Abbau von Stress und die Verbesserung des Schlafs können durch Biohacking erreicht werden.
Zudem kann Biohacking dazu beitragen Zivilisationskrankheiten wie Diabetes Typ 2, Bluthochdruck oder Übergewicht vorzubeugen oder bereits bestehende Beschwerden zu lindern. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung können beispielsweise das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Risiken des Biohackings
Allerdings gibt es auch Risiken beim Biohacking. Insbesondere die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln und Smart Drugs birgt Gefahren. Die Einnahme solcher Substanzen kann Nebenwirkungen haben und im schlimmsten Fall sogar gesundheitsschädlich sein. Zudem kann die Fixierung auf die Optimierung des eigenen Körpers zu einer negativen Selbstwahrnehmung führen.
FAZIT
Das primäre Ziel eines Biohackers ist es, den eigenen Körper zu verstehen und herauszufinden, was ihm besonders guttut, um ihn auf Dauer zu stärken und möglichst gesund zu halten. Hierbei spielen Ernährung, Bewegung, Schlaf, Nahrungsergänzungsmittel und technische Unterstützung zentrale Rollen. Sicher kann Biohacking helfen, den eigenen Körper leistungsfähiger und stärker zu machen. Man sollte aber drauf achten, dass bei all der Selbstoptimierung kein Zwang zur Verbesserung entsteht.
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(Foto: iStockphoto.com|SergeyTinyakov, Prostock-Studio)