Auf zwei Rädern zum gesunden Rücken
Radfahren ist der Fitmacher Nr. 1 nicht nur für die Wirbelsäule
Der regelmäßige Tritt in die Pedale stärkt den Rücken wie kaum ein anderer Sport – wenn die Sitzhaltung stimmt. Die ausgewogene körperliche Aktivität beim Radeln kann außerdem das Herzinfarktrisiko um mehr als 50 Prozent reduzieren. Radeln wirkt also sowohl für Herz und Kreislauf als auch für den Rücken wie echte Medizin und ist somit der ideale Sport, um fit zu bleiben oder wieder fit zu werden.
Radfahren auf Rezept? Eigentlich müsste es das geben. Besonders die Lendenwirbelsäule, die in zwei Drittel aller Fälle von Rückenbeschwerden betroffen ist, profitiert vom Sport auf zwei Rädern enorm. Grund dafür sind die diagonalen Tretbewegungen. Der gleichmäßige Bewegungsablauf führt dazu, dass die beiden Körperseiten wechselweise angespannt und gedehnt werden. Dieses Training aktiviert besonders die skelettnahe Muskulatur rund um die Wirbelsäule. Genau diese Muskelgruppen stützen den Rücken und halten ihn beweglich und sind mit anderen Sportarten nur schwer zu erreichen.
Auf die Haltung kommt es an
Entscheidender Punkt dabei ist die richtige Haltung auf dem Rad. Am rückenfreundlichsten ist nicht etwa die kerzengerade Position wie auf einem Hollandrad, sondern eine um 10 bis 20 Grad vorgebeugte Haltung, wie etwa auf einem Trekkingbike. Die Vorneigung und das aktive Abstützen auf dem Lenker verleihen der Rückenmuskulatur die nötige Spannung, um Erschütterungen abzufedern und den Rumpf zu stabilisieren. Wer allzu aufrecht sitzt, riskiert, dass seine Bandscheiben bei jeder Unebenheit gestaucht werden.
Radfahren ist Einstellungssache
Andererseits sollten gerade Anfänger keine allzu gebeugte Haltung einnehmen, sonst werden die Lendenwirbel überdehnt. Insbesondere Rennräder und Mountainbikes setzen einen guten Trainingszustand der Rückenmuskulatur voraus. Doch egal mit welchem Rad: Sattel und Sitzhöhe sollten optimal eingestellt sein, am besten vom Profi im Fahrradladen. Der zeigt, wie die Kraft am effektivsten auf die Straße kommt und Haltungsschäden vermieden werden.
Radfahren ist Fitness, die jeder kann
Vom Radfahren profitiert aber längst nicht nur der Rücken. Wer regelmäßig in die Pedale tritt, baut Stress ab und fördert sogar das Immunsystem. Radfahren ist ein besonders effektives Training, weil es sowohl Ausdauer als auch Kraft und Antrittsschnelligkeit fördert. Diese positiven Wirkungen zeigen sich bereits, wenn man zwei- bis dreimal wöchentlich mindestens 30 Minuten aufs Rad steigt.
Ganz nebenbei fahren Biker auch dem Figurfrust davon. Schon 15 Minuten Radeln in flottem Tempo verbrennt mehr als 100 Kilokalorien. Und das Beste: Radfahren ist Fitness, die jeder kann. Auch für diejenigen, die Probleme mit Knie, Hüfte oder Sprunggelenk haben, ist Radfahren geeignet, da Sattel und Lenker fast 70 Prozent des eigenen Gewichts tragen.
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(Foto: Dreamstime.com|Arne9001)